Pantherchamäleon
Pantherchamäleon
Verbreitung: | Madagaskar (DNZ) |
Kopf-Rumpf-Länge: | bis ca. 20 cm |
Lebenserwartung: | ca. 7 Jahre |
Haltung: | Tropenterrarium |
Einrichtung: | Bodengrund Terra Basis mit Bark gemischt, UV, Viele Korkäste, Kunstpflanzen,Tropftränke oder Wasserfall, Fogger oder Beregnungsanlage |
Ernährung: | Insekten |
Platzbedarf juvenil: | ca. 60x40x50 cm |
Platzbedarf adult: | ca. 120x70x120 cm |
Temperatur: | 24 - 28 Grad punktuell bis 35 Grad |
Luftfeuchte: | 60 - 90% |
Schutzstatus: | WA II MELDEPFLICHT |
Landesverordnung: | Nicht relevant |
Die strahlenden Farben, diese Augen, die sich unabhängig voneinander bewegen und die lange Zunge – Chamäleons begeistern viele Tierfreunde. Bei artgerechter Pflege und Unterbringung sind Chamäleons dankbare Haustiere, die ihren Haltern viel Freude bereiten. Die hier genannten Bedingungen und Bedürfnisse dieser Tiere müssen jedoch erfüllt werden. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Besonderheiten der Chamäleons allgemein für eine erfolgreiche Pflege im Terrarium aufzeigen. Hierbei steht das Wohl der Tiere an erster Stelle. Artspezifische Parameter zu Terrariengröße, Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc. entnehmen Sie bitte den Beschreibungen der einzelnen Arten.
Haltung
Terrarien für Pantherchamäleons sollten eine ausreichende Höhe aufweisen, sofern es sich bei der zu pflegenden Art um Baumbewohner handelt. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Oft haben kleinere Tiere in zu großen Terrarien das Problem Futter und Wasser zu finden. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:
Terrarien-Grundfläche: Vierfache x dreifache Kopfrumpflänge des Tieres
Terrarienhöhe: Vierfache Kopfrumpflänge des Tieres
Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.
Das Territorialverhalten ist stark ausgeprägt. In der Natur würden die Tiere immer gebührenden Abstand untereinander halten. Um Stress zu vermeiden, sollte das Terrarium immer so aufgestellt werden das direkter Blickkontakt zu einem anderen Chamäleon nicht gegeben ist.
Terrariengröße
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
Keine Angabe
Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.
120 x 70 x 120 cm
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
120 x 70 x 120 cm
Einrichtung
Pantherchamäleons klettern sehr gerne und lieben ein pflanzliches Dickicht. Sie sind sehr entspannt, wenn Pflanzen und Blätter nur ein paar Schritte entfernt sind und posieren gern vor der grünen Kulisse. Verwenden Sie deshalb im Terrarium ausreichend Pflanzen. Verschiedene Hölzer sehen dekorativ aus und stellen dem Tier Lauffläche zur Verfügung, inkl. dem begehrten Sonnenplatz unter dem UV-Spot. Hierfür positionieren Sie einen Ast oder eine Wurzel im richtigen Abstand zur Lichtquelle so das dort die richtige Temperatur entsteht. Die meiste Zeit des Tages wird Ihr Chamäleon sich hier aufhalten und sonnen.
Als Bodengrund geeignet ist Rindeneinstreu (auch „Bark“ genannt). Für weibliche Tiere sollte zusätzlich ein Bereich mit einem Erde-/Sandgemisch vorhanden sein, um eine Eiablage zu ermöglichen. Kot und Futterreste sind täglich zu entfernen.
Klima und UV
Pantherchamäleons bewohnen im Norden und Osten Madagaskars samt einiger vorgelagerter Inseln bevorzugt die feuchtwarmen Küstengebiete.
Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Die Tiere haben exzellente Augen und eine hervorragende Sehschärfe. Dabei sind sie auf ausreichende Beleuchtung angewiesen. Eine gute Ausleuchtung des Terrariums ist also obligatorisch. Weiter benötigen sie einen Sonnenplatz im Terrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Chamäleons sehen Farben im UV-Bereich, ihre Umwelt können sie also ohne entsprechendes Licht nicht normal wahrnehmen. Außerdem liefert nur eine optimale Versorgung mit UV-B-Licht ausreichend Vitamin D3, damit Jungtiere optimal wachsen und auch ausgewachsene Tiere in Bestform sind und ihre leuchtenden Farben zeigen. Wir empfehlen die JBL L-U-W Light, welche es in verschiedenen Wattstärken und in der Version „Desert“ oder „Jungle“ gibt. Diese Art der Beleuchtung sorgt für Licht, Wärme und UVA/UVB. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Zwar gehen Chamäleons nicht auf den Boden, um sich dort zu wärmen, sie erwärmen jedoch so von unten die Grundtemperatur des Hochterrariums – das durch seine Bauart einem Schornstein ähnelt. Oft haben solche Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.
Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.
Ernährung
Die Futterinsekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken usw.) werden immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Chamäleons anzupassen. Da es sich bei Chamäleons um sogenannte Lauerjäger (Sit & Wait-Predator) handelt, die ihre Beute kaum verfolgen, ist es besonders bei kleinen Jungtieren wichtig, die Terrariengröße entweder für die Dauer der Aufzucht kleiner zu wählen oder eine sogenannte „Shotbox“ anzubieten. Diese „Shotbox“ nimmt die eingestäubten Futterinsekten auf, verhindert ihre Wanderung durch das gesamte Terrarium, sodass Ihr kleiner Liebling einen festen Futterplatz hat. Anderenfalls würden sich die Futtertiere im Terrarium verteilen, verstecken und sich von den anhaftenden Vitaminen/Mineralien befreien – die Folge sind Mangel- und Unterernährung trotz Nahrungsangebot. Ausgewachsene Tiere machen durchaus einige beherzte Schritte in Richtung der Beute, sodass diese Maßnahmen auf die Aufzucht von Jungtieren beschränkt sind. Sie trinken Wasser ausschließlich in Form von (bewegten) Tropfen, hierfür benötigen Sie einen sogenannten „Dripper“ (Tropftränke). Versuchen Sie niemals den Tieren Wasser aus einem Napf anzubieten, sie würden dehydrieren. Den Wasserbedarf sollten die Tiere durch spezielles Chamäleonwasser stillen, da dieses einen hochwertigen Mix an Mineralien enthält.
WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG
Sozialverhalten und Fortpflanzung
Pantherchamäleons sind Einzelgänger. Auch eine Paarhaltung ist nicht möglich.
Die Tiere legen nach einer Trächtigkeitzeit von 3 - 5 Wochen ihre Eier. Finden die Weibchen keine entsprechende Stelle, können sie die Eiablage bis zu 50 Tage herauszögern. Je nach Größe und Alter des Weibchens legen sie im Schnitt 12-30, in Ausnahmefällen bis 50 Eier. Nach etwa 6 - 8 Monaten schlüpfen die Jungtiere. Wir empfehlen einen Inkubator, um die Temperatur durchgehend konstant zu halten.
Sonstiges
Diese Chamäleonart zeichnet sich durch das Vorkommen vieler attraktiver Farbvariationen aus. Es handelt sich dabei um geographisch getrennte Rassen, beispielsweise „Nosy Be“, „Diego Suarez“, „Djangoa“ oder „Ambilobe“.
Bei der Haltung von weiblichen Chamäleons hört man immer wieder von sogenannter Legenot. Diese ist aber fast ausschließlich auf Haltungsfehler zurückzuführen. Trächtige Weibchen haben einen höheren Bedarf an Vitaminen/Mineralstoffen als ein ausgewachsenes Männchen. Dies lässt sich durch eine höhere Menge von Mineralstoffen, Spurenelementen und der Gabe von Chamäleonwasser ausgleichen. Des Weiteren sind weibliche Chamäleons sehr anspruchsvoll in der Wahl des geeigneten Eiablageplatzes. Sie bestehen darauf, einen Gang zu graben und an dessen Ende das Gelege abzusetzen. Fällt dieser selbstgegrabene Gang aufgrund ungeeigneten Substrats immer wieder zusammen, so beginnt das Tier immer wieder neu zu graben, oft bis zur Erschöpfung. Wir beraten Sie gern zu den richtigen Produkten.
Abschließend möchten wir sagen das Chamäleons sehr dankbare Pfleglinge sind. Es ist gut möglich ihren Bedürfnissen gerecht zu werden und sie belohnen Ihren Pfleger mit strahlenden Farben, ihrem munteren 360°-Blick und einer der längsten Zungen im Tierreich.
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