Blauer Taggecko
Blauer Taggecko
Verbreitung: | Madagaskar (DNZ) |
Kopf-Rumpf-Länge: | bis ca. 5 cm |
Lebenserwartung: | ca. 10 Jahre |
Haltung: | Waldterrarium |
Einrichtung: | Bodengrund Terra Bark, Korkäste, Kunstpflanzen, Napf für Fruchtpaste, UV |
Ernährung: | Insekten |
Platzbedarf juvenil: | ca. 50x30x40 cm |
Platzbedarf adult: | ca. 60x40x80 cm |
Temperatur: | 25 - 35 Grad |
Luftfeuchte: | 65 - 75 % |
Schutzstatus: | WA II MELDEPFLICHT |
Landesverordnung: | Nicht relevant |
Der Blaue Taggecko erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 5 cm und ist auf den Komoren heimisch. Das Klima dort ist tropisch-ozeanisch. Sein genaues Verbreitungsgebiet ist zum Schutz dieser begehrten Juwelen unter den Taggeckos ein kleines Geheimnis...
Blaue Taggeckos sind in der Lage, 2 völlig unterschiedliche Farbmuster zu zeigen. Seine Grundfärbung ist ein gelbliches Grün mit graubrauner Marmorierung. Vom Kopf aus bis über die Hüfte verläuft ein rötlicher, unterbrochener Mittelstreifen. Ein blauer Nackenfleck und blaue Augenringe können vorhanden sein. Sind die Männchen in Hochstimmung, verbleibt von der beschrieben Färbung nur noch die rötliche Mittellinie und die Tiere strahlen in leuchtendem Türkisblau.
Da sie keine Augenlider besitzen, haben ihre „Knopfaugen“ einen speziellen Charme auf uns. Diese werden mit der eigenen Zunge immer wieder sauber gewischt wie eine schmutzige Brille – nur eben freihändig.
Bei artgerechter Pflege und Unterbringung sind Taggeckos dankbare Haustiere, die ihren Haltern viel Freude bereiten. Die hier genannten Bedingungen und Bedürfnisse dieser Tiere müssen jedoch erfüllt werden. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Besonderheiten der Taggeckos allgemein für eine erfolgreiche Pflege im Terrarium aufzeigen. Hierbei steht das Wohl der Tiere an erster Stelle.
Haltung
Terrarien für Blaue Taggeckos sollten eine ausreichende Höhe aufweisen da es sich um Baumbewohner handelt. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:
Terrarien-Grundfläche: Vierfache x dreifache Kopf-Rumpflänge des Tieres
Terrarienhöhe: Vierfache Kopf-Rumpflänge des Tieres
Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.
Terrariengröße
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
Keine Angabe
Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.
60 x 40 x 80 cm (für 1-2 Tiere)
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
60 x 40 x 80 cm (für 1-2 Tiere)
Einrichtung
Blaue Taggeckos klettern ausgezeichnet, am Boden wird man sie fast niemals sehen. Verschiedene Korkäste, Korkröhren sowie Bambusrohre sehen dekorativ aus und stellen dem Tier Lauffläche zur Verfügung, inkl. dem begehrten Sonnenplatz unter dem UV-Spot. Hierfür positionieren Sie einen Ast oder eine Wurzel im richtigen Abstand zur Lichtquelle, so das dort die richtige Temperatur entsteht. Gerne werden auch einige senkrechte Klettermöglichkeiten angenommen. Des Weiteren sollte das Terrarium gut mit Pflanzen dekoriert werden. Kunstpflanzen sind hier eine praktische Wahl, da sie gut von Kot gereinigt werden können.
Als Bodengrund geeignet ist Rindeneinstreu (auch „Bark“ genannt) und Terrarien Erde. Einige Moospolster sehen dekorativ aus und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Kot und Futterreste sind täglich zu entfernen.
Klima und UV
Taggeckos bewohnen tropische Habitate.
Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Die Tiere haben exzellente Augen und eine hervorragende Sehschärfe. Dabei sind sie auf ausreichende Beleuchtung angewiesen. Eine gute Ausleuchtung des Terrariums ist also obligatorisch. Weiter benötigen sie einen Sonnenplatz im Terrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Taggeckos sehen Farben im UV-Bereich, ihre Umwelt können sie also ohne entsprechendes Licht nicht normal wahrnehmen. Außerdem liefert nur eine optimale Versorgung mit UV-B-Licht ausreichend Vitamin D3, damit Jungtiere optimal wachsen und auch ausgewachsene Tiere in Bestform sind und ihre leuchtenden Farben zeigen. Wir empfehlen die JBL L-U-W Light, welche es in verschiedenen Wattstärken und in der Version „Desert“ oder „Jungle“ gibt. Diese Art der Beleuchtung sorgt für Licht, Wärme und UVA/UVB. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Zwar gehen Taggeckos nicht auf den Boden, um sich dort zu wärmen, Sie erwärmen jedoch so von unten die Grundtemperatur des Hochterrariums – das durch seine Bauart einem Schornstein ähnelt. Oft haben solche Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.
Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.
Ernährung
Blaue Taggeckos sind schnelle und wendige Jäger. Die Futterinsekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken usw.) werden immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Taggeckos anzupassen. Füttern Sie nur so viele Futterinsekten wie auch direkt gefressen werden. Anderenfalls würden sich die Futtertiere im Terrarium verteilen, verstecken und sich von den anhaftenden Vitaminen/Mineralien befreien – die Folge sind Mangel- und Unterernährung trotz Nahrungsangebot.
Außerdem schlecken Taggeckos in der Natur gerne an überreifen Früchten und Nektar. Mit „Exoterra Day Gecko Food“ erhalten Sie kleine, fertige Cups mit einem geeigneten Futterbrei. Diese werden nicht auf dem Boden, sondern in luftiger Höhe in sogenannten „Cup Holdern“ dauerhaft angeboten.
WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG
Sozialverhalten und Fortpflanzung
Blaue Taggeckos können in Einzelhaltung, als Paar oder in der Gruppenkonstellation eines Männchens mit mehreren Weibchen gehalten werden. Die Männchen sind untereinander immer unverträglich.
Die Weibchen der „Phelsuma“-Arten legen nach etwa 28 Tagen 1-2 Eier, bis zu 5x im Jahr. Einige Arten kleben die Eier an den Untergrund. Die Eier härten an der Luft schnell aus und die Weibchen der „Eikleber Arten“ kleben je 2 Eier aneinander. Dies geschieht gerne in kleinen Hohlräumen wie sie Bambusrohre oder Korkröhren bieten. Die Inkubationszeit ist für Vertreter der Art „Phelsuma“ sehr lang. Bei 25°C bis 28°C schlüpfen die bunten Zwerge nach 65-70 Tagen mit max. 34mm Größe!
Sonstiges
Durch die besonderen Haftlamellen an ihren Zehen sind Taggeckos nicht nur an den glattesten Flächen mobil, sie halten sich selbst kopfüber problemlos am Glas fest. Dabei entfalten Sie richtige Superkräfte durch sogenannte Adhäsion: Dank ihrer mit Milliarden feinster Härchen besetzten Füße bedienen sie sich der Van–der-Waals-Kräfte und der Elektrostatischen Kräfte.
Seitlich am Hinterkopf besitzen sie kleine „Kalksäckchen“, welche den Weibchen zur Kalziumspeicherung in Vorbereitung der Eibildung dienen.
In freier Wildbahn sichern sie ihr Überleben gegenüber Fressfeinden durch das Abwerfen ihres Schwanzes und der „Schreckhäutung“. Werden sie von einem Jäger am Rumpf gegriffen löst sich dort die Haut und der Taggecko entkommt. Schwanz und Haut werden im Fall der Fälle wieder regeneriert.
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