Gewöhnliche Moschusschildkröten verbringen zwar die meiste Zeit im Wasser, halten sich aber eher im flachen Wasser auf, da sie keine besonders starken Schwimmer sind. Nur selten kann man die Gewöhnliche Moschusschildkröte beim Landgang beobachten. Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie einen üblen, moschusartigen Geruch abgeben.

Haltung

Gewöhnliche Moschusschildkröten sind nicht die besten Schwimmer und benötigen in ihrem Aquaterrarium außer ausreichend Schwimmraum viele verschiedene Versteckmöglichkeiten und Möglichkeiten sich an Einrichtungsgegenständen auszuruhen. Sie sitzen gerne unter Weinreben und Aquarienwurzeln oder halten sich an diesen fest so das nur der Kopf zum atmen aus dem Wasser ragt. Der Landteil sollte mindestens die zweifache Länge und Breite des Rückenpanzers haben, so dass sich das Tier dort ausstrecken und sonnen kann. Als Schlüssel für die Aquaterrariengröße empfehlen wir mit der Carapax Länge (CL) des Tieres zu rechnen. Der Carapax ist der Rückenpanzer. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:    

• Wasserteil: Fünffache x Fünffache Carapax Länge des Tieres, sowie mind. Zweifache Carapax Länge für die Wasserhöhe

• Landteil: Mindestens Zweifache x Zweifache Carapax Länge des Tieres

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Einrichtung

Das Aquaterrarium sollte so eingerichtet werden, dass die Schildkröte genug Schwimmraum, aber auch genug Plätze zum Ausruhen oder zurückziehen hat. Hierzu eignen sich Steine aus der Aquaristik, Aquarienwurzeln sowie Weinreben. Wichtig ist hierbei, dass diese so angebracht werden das die Schildkröte diese nicht zum einstürzen bringen kann oder sich einklemmen könnte. Als Bodengrund empfiehlt sich ein Naturkies mit einer Körnung von 1 bis 2mm oder Aquariensand. 
Der Landteil sollte so aufgebaut werden, dass die Schildkröte diesen ohne größere Probleme erreichen und wieder verlassen kann. Dieser muss auch so angelegt sein, dass er komplett trocken liegt, damit sich die Schildkröte komplett abtrocknen und unter der darüber befindenden Wärme und UV Beleuchtung ausruhen und ein ausgiebiges Sonnenbad nehmen kann.  
Sollte man weibliche Tiere oder ein Paar pflegen, so sollte der Landteil so aufgebaut werden, das auch eine Eiablage möglich ist. Hierzu eignet sich grabfähiger Bodengrund, beispielsweise eine Mischung aus lehmhaltigen Terrariensand wie Exo Terra Stone Desert und einem Humus Sandgemisch wie JBL Terra Basis. 

Klima und UV

Gewöhnliche Moschusschildkröten kommen aus Süd Kanada, den Osten der USA sowie Florida. Dort bewohnen sie die größeren und kleineren Seen, Flüsse mit seichter Strömung, Teiche und Sümpfe mit üppiger Vegetation. 

Sie benötigen einen Sonnenplatz auf dem Landteil Ihres Aquaterrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Einzig eine optimale Versorgung mit UV-B-Licht versorgt ihr Tier mit ausreichend Vitamin D3, damit Jungtiere optimal wachsen und auch ausgewachsene Tiere in Bestform sind und ihre leuchtenden Farben zeigen. Wir empfehlen die JBL L-U-W Light, welche es in verschiedenen Wattstärken und in der Version „Desert“ oder „Jungle“ gibt. Diese Art der Beleuchtung sorgt für Licht, Wärme und UVA/UVB. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

Filter & Heizung

Um den Wasserteil zu erwärmen und in diesem keinen Schwimmraum wegzunehmen, empfiehlt sich eine externe Heizung, wie z.B. die JBL ProTemp e300 oder e500. Somit kann das Aquarienwasser auf eine optimale Temperatur von 25 bis 28 Grad erwärmt werden. 
Für die Filterung und Reinigung des Wassers empfiehlt sich ein Außenfilter mit hoher Leistung (mind. die 4 bis 5 fache Umwälzung des Wasservolumens in der Stunde). Hierzu eignen sich hervorragend die Außenfilter der Cristal Profi e Serie von JBL. 
 

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM KLIMA UND UV FÜR TERRARIEN

Ernährung

Gewöhnliche Moschusschildkröten sind carnivore Wasserschildkröten - das bedeutet, sie nehmen tierische Nahrung zu sich. Als Futter eignen sich Gammarus, Stinte, Muschelfleisch, Mückenlarven, Schildkrötenmix, Pelletfutter.

Als Faustformel für die Futtermenge gilt, ein bis zweimal am Tag so viel Futter wie der Kopf der Schildkröte groß ist. 

Das Futter wird immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. 
Zusätzlich sollte immer eine Sepiaschale im Wasserteil vorhanden sein, damit die Tiere eigenständig Kalzium aufnehmen können 

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Sozialverhalten und Fortpflanzung

Gewöhnliche Moschusschildkröten gelten als innerartlich als sehr aggressiv, was heißt, man sollte diese Schildkröten nur einzeln pflegen und nur zur Paarung zusammen setzen. 
Da das Verbreitungsgebiert der gewöhnlichen Moschusschildkröte sehr groß ist, halten z.B. die Tiere aus Florida keine Winterruhe. Tiere aus nördlichen Verbreitungsgebieten halten in der Regel eine 2 monatige Winterruhe bei 6 bis 12 Grad. 
Nach der (je nach Lokalform) Winterruhe kommen die gewöhnlichen Moschusschildkröten in Paarungsstimmung. 
30 bis 50 Tage nach der Paarung legt das Weibchen in der Regel  2 bis 5 Eier in einer bis zu 10cm tiefen Grube auf dem Landteil. Bei einer Inkubationszeit von 60 bis 120 Tagen schlüpfen dann die Jungtiere. 

Sonstiges

Da die Gewöhnliche Moschusschildkröte nicht allzu riesig wird, ist sie eine bei Anfängern und fortgeschrittenen Schildkrötenhaltern sehr beliebte Wasserschildkröte. 
Die Gewöhnliche Moschusschildkröte ist zur Haltung im Teich nur im Sommer geeignet – wobei es einige Züchter gibt, die sie nach einer ausgiebigen Eingewöhnungszeit auch ganzjährig im Freiland halten.

BESUCHEN SIE AUCH UNSEREN LEITFADEN RUND UM MÖGLICHE PROBLEME ZU IHREM NEUEN HEIMTIER